11.03.2014

Stimmung der deutschen Mikro- und Nanotechnikbranche spürbar gestiegen


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11.03.2014
















Für die Unternehmen der Mikrotechnik, Nanotechnik, neuen Materialien und optischen Technologien in Deutschland ist das Geschäft 2013 genauso gelaufen, wie die Branche es Anfang des Jahres vorhergesagt hat: auf einem konstanten Niveau. 2014 soll es deutlich besser werden. Die Wachstumserwartungen der Unternehmen sind so positiv wie seit Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht mehr.
 
Dieses Lage- und Stimmungsbild, das sich aus der aktuellen Datenerhebung des IVAM Fachverband für Mikrotechnik ergibt, deckt sich mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und den Prognosen für 2014. Laut Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes ist das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland 2013 nur um 0,4 Prozent gestiegen – so gering wie zuletzt im Krisenjahr 2009. Für 2014 sagt das Ifo-Institut für die deutsche Wirtschaft ein kräftiges Wachstum voraus. Vor allem Exporte sollen wieder zunehmen.
 
Für die Mikro- und Nanotechnik-Branche in Deutschland wird sich 2014 voraussichtlich vor allem die Auftragslage deutlich verbessern. Auch Produktion und  Absatz sollen bei jeweils über 60 Prozent der Unternehmen steigen. Mehr Personal einstellen wird voraussichtlich nur gut ein Viertel der Befragten. Nur ein Zehntel erwartet Verbesserungen bei der Finanzierung. Dennoch planen 30 Prozent der Unternehmen, Investitionen zu tätigen – ein höherer Anteil als in den Vorjahren.
 
Horizon 2020: Kleine Unternehmen sind skeptisch bezüglich Förderchancen
 

Gewisse Hoffnungen auf bessere Finanzierungschancen für Innovationsvorhaben hat das neue Rahmenprogramm der Europäischen Union, Horizon 2020, geweckt. Horizon 2020 soll im Vergleich zum 7. Forschungsrahmenprogramm kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu EU-Fördermitteln erleichtern. Insbesondere kleine Hightech-Unternehmen sind diesbezüglich noch etwas skeptisch.
 
In der IVAM-Befragung gaben 43 Prozent der Mikro- und Nanotechnikunternehmen an, dass sie Innovationsvorhaben nur umsetzten können, wenn sie diese durch Fördermittel der EU kofinanzieren können. Insgesamt planen 44 Prozent der befragten Unternehmen, Fördermittel aus dem neuen Programm in Anspruch zu nehmen. Nur 23 Prozent der Unternehmen denken, dass sich ihre Chancen auf Fördergelder durch Horizon 2020 verbessert haben. Der Aufwand für die Antragstellung, so die Annahme vieler Unternehmen, sei für kleine Unternehmen immer noch zu hoch. Allerdings fehlten hierzu, da das Programm zum Zeitpunkt der Befragung gerade erst angelaufen war, noch echte Erfahrungswerte.
 

Schutz von Know-how und Daten: NSA-Affäre schürt Unsicherheit


Die NSA-Affäre  hat bei den Unternehmen der Mikro- und Nanotechnik-Branche große Unsicherheit bezüglich der Sicherheit ihres technologischen Know-hows geschürt. Der überwiegende Anteil der Befragten (54 Prozent) mochte keine Einschätzung dazu abgeben, ob das unternehmenseigene Know-how vor Ausspähung ausreichend sicher ist. Ein Viertel der Unternehmen meint, vor Ausspähung geschützt zu sein. Mit 21 Prozent sind recht wenige Unternehmen überzeugt davon, dass sie keinen ausreichenden Schutz haben. Ein gutes Drittel der Unternehmen gibt an, sie hätten im Zuge der NSA-Affäre Maßnahmen ergriffen, um die Datensicherheit zu erhöhen.
 
Die meisten Unternehmen sind sich bewusst, dass sie für die Sicherheit ihrer Daten zumindest teilweise selbst verantwortlich sind. Fast 90 Prozent sprechen sich dennoch für ein stärkeres regulierendes Eingreifen von Regierungen und Behörden aus. Zwar trage jedes Unternehmen selbst Verantwortung, der Staat müsse aber auch seiner Verantwortung nachkommen und für den Datenschutz einen klaren rechtlichen Rahmen setzen, für die Einhaltung gesetzlicher Regelungen sorgen und Verstöße mit Sanktionen ahnden.

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